Sonntag, 23. Juli 2017

[Rezension] Crossroads - Jürgen Albers




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Crossroads von Jürgen Albers

Umfang: 616 Seiten | Genre: historischer Kriminalroman

Verlag: CreateSpace Independent Publishing | Preis: 15,99 € 




Juni 1940: Der Frühsommer erstrahlt über der britischen Kanalinsel Guernsey. Für den erfahrenen Londoner Inspektor Charles Norcott scheinen die beschaulichen Inseln im Ärmelkanal keine Herausforderung bereit zu halten. Doch das freundliche Sonnenlicht ist trügerisch und beleuchtet die Leiche einer jungen Frau. Kaum haben die Ermittlungen begonnen, als sich bereits neues Unglück zusammenbraut. Die deutsche Wehrmacht hat Frankreich überrannt und besetzt nun auch die britischen Kanalinseln in einem Handstreich. 

Nach einem zweiten Mord überschlagen sich die Ereignisse. Auf einer kleinen Insel, abgeschnitten und besetzt vom Feind, muss Norcott erkennen, dass er es mit mehr als einem Gegner zu tun hat. Grenzen verwischen sich und die Welt scheint voller Masken. Auch im hellen Sonnenschein bleibt die entscheidende Frage: Hinter welcher Maske steckt ein Freund, hinter welcher der Gegner?

Meine Meinung:

Mit seinen 616 Seiten ist "Crossroads" ein Schwergewicht von einem Krimi! Doch die Handlung braucht diese Fülle auch, denn neben den klassischen Ermittlungen rund um den Mörder hat Jürgen Albers ebenfalls viel Kriegsgeschehen in seinem Roman verarbeitet, was für mich a) unglaublich interessant zu lesen war und b) mir einige historische Fakten und Hintergrundinformationen rund um die Besetzung der britischen Kanalinseln lieferte, ohne dabei zu geschichtlich zu werden.

Die deutschen Truppen fallen auf Guernsey ein und bringen das Inselleben gehörig durcheinander. 

Schon zuvor erlebt der Leser schleichend den Beginn des Krieges: Nach und nach wird die Nahrung rationiert, viele Leute fliehen von Guernsey bzw. werden evakuiert, die ersten deutschen Flieger kreisen über der Insel und verbreiten Angst und Schrecken.
Sie hatten sich per Handschlag verabschiedet. Es war Montag, der 27. März 1939 gewesen. Vier Tage später, am 1. April, hatte Charles Norcott seinen neuen Posten auf den britischen Kanalinseln angetreten. Das alles war nun fünfzehn Monate her und über den scheinbar so ruhigen Inseln hatte sich ein Sturm zusammengebraut.
Wie, um ihn aus seinen Gedanken zu wecken, schrammte der Bootsbug an die Kaimauer. Er war auf Guernsey angekommen.
Gerade diese Thematik hat der Geschichte das gewisse Etwas verliehen, aber eben auch seine Länge bestimmt. Natürlich waren mal ein paar längere Passagen dabei, die mich und mein Gedächtnis sehr gefordert haben.

Zu Ende hin wurde die Handlung rasant, viele Handlungsstränge fanden zueinander, es waren sehr viele unterschiedliche Charaktere beteiligt, sodass ich ein wenig den Überblick verlor, aber das war nur ein minimaler Störfaktor und konnte die Spannung keineswegs abfallen lassen.