Dienstag, 28. April 2015

[Rezension] Teo

Teo

Lorenza Gentile

194 Seiten

Dtv-Verlag

19,90 €

Teo ist ein achtjähriger Junge, dessen Familie zerbricht. Seine Eltern stecken in einer schweren Ehekrise, die ältere Schwester, Matilde, reagiert auf ihren Schmerz mit Wut, und Teo versucht, wie Kinder das oft tun, wenn sie überfordert sind, das Problem selbst in die Hand zu nehmen. Sein neues Lieblingsbuch ist ein Comic über Napoleon. Hatte der nicht einst alle Schlachten gewonnen? Vielleicht sollte er ihn fragen, wie man das macht? Aber Napoleon ist tot ... 


Meine Meinung:

Gleich eine Warnung vorweg - wer auf der Suche nach schnellem Lesevergnügen ist sollte die Rezension erst gar nicht lesen; denn Teo erfordert aufmerksame Leser, Leser die sich Zeit für ihn und seine Geschichte nehmen und sie langsam, aber bestimmt aufsaugen. Gleichzeitig ist es kein allzu anspruchsvolles Buch, das heißt es kann von jedem da draußen gelesen werden ... und das sollten auch alle tun! Denn ihr wisst nicht was euch da entgeht!!






Um was geht es? Teo ist ein achtjähriger aufgeweckter kleiner Bursche. Seine Eltern streiten sich in letzter Zeit ständig, haben nie Zeit für ihn, seine Schwester kapselt sich immer mehr ab und somit nimmt Teo das Problem selbst in die Hand. Er will dass seine Eltern sich wieder lieb haben, möchte dem Streit ein Ende setzen ... nur wie? Da bekommt er ein Comic über Napoleon geschenkt und liest mit wachsender Begeisterung das dieser noch keine Schlacht verloren hat. 

Kurzerhand möchte Teo Napoleon nach Rat fragen, glaubt in ihm die Lösung für die ewigen Streitereien zu finden. Doch wie er bald herausfindet ist sein Held tot; und eine zu tief berührende Geschichte nimmt ihren Lauf.


Aber Verstecken ist ganz sicher kein Spiel für Dummköpfe, im Gegenteil. Man muss den Verstand gebrauchen, um das beste Versteck zu finden und wenn man mit Suchen dran ist, muss man mindestens hundert Augen haben.

Meine Eltern können nicht mehr Verstecken spielen. Ich gewinne immer. Sie konzentrieren sich nicht genug, sie denken an andere Sachen.


Alles wird aus Teo´s Sichtweise beschrieben. Für mich  hatte der Roman dadurch eine ganz eigene Dynamik, einen ganz eigenen Erzählstil, welcher im Endeffekt den Ausschlag für meine Begeisterung gegeben hat.

Lorenza Gentile schwingt keine unnötigen Reden, webt keine Dramatik in die Seiten mit ein; nein, die Sätze leben von ihren kleinen Wahrheiten, ihren kleinen Lebensweisheiten, und das alles erzählt aus der kindlichen Sicht eines Achtjährigen.

Man begleitet Teo bei seinen Bemühungen Napoleon endlich zu treffen, und als er feststellen muss, dass dieser nicht mehr lebt gibt Teo ebenfalls nicht auf. Was ist der Unterschied zwischen Himmel und Hölle? Wie kommt man dort hin und woher weiß man wohin man genau kommt?

Diesen Fragen stellt Teo sich, verzweifelt fast schon an ihnen und geht mit seinen Eltern in die Kirche, um endlich mit Napoleon oder wenigstens Gott sprechen zu können - doch es funktioniert nicht.






Mir hat die Welt aus Teos Sicht sehr gut gefallen, hat mich zum Nachdenken gebracht und manchmal auch einen Spiegel vorgehalten. Ob er es schaffen wird mit Napoleon zu sprechen? Lest es und taucht ein in seine kleine Welt.

Mein Fazit:

Ein kleines unscheinbares Buch mit einer unsagbar großen Dichte an Lebensweisheiten. Lest es, genießt es und habt Spaß mit Teo, fiebert mit ihm und lasst euch bezaubern. Mehr kann nicht geschrieben werden - jetzt liegt es an euch! Ich vergebe

5 ( von 5 möglichen ) Buchpunkten


Wenn ihr eine weitere Meinung lesen möchtet schaut doch mal HIER bei Sarahsuperwoman vorbei
 :) <3


Donnerstag, 23. April 2015

[Rezension] Blitzbirke - Lisa Kreißler

Blitzbirke

Lisa Kreißler

208 Seiten

Mairisch Verlag

17,90 € 

Kurz vor seinem 30. Hochzeitstag fällt Eddas Vater vom Pferd. Zwar bricht er sich bloß ein paar Rippen, doch seine älteste Tochter, die sogleich aus Leipzig anreist, wittert Unheil. Ihr neuer Freund Hans, ein schweigsamer Maler, begleitet sie. Er scheint ebenso aus der Zeit gefallen zu sein wie das niedersächsische Heimatdorf Odinsgrund mit seinen Seltsamkeiten: 

Dort fährt ein freundlicher Riese Motorrad, die Mutter nimmt Betrunkenen Blut ab, aus dem Acker wachsen Muscheln, und ob der Hund wirklich ein Hund ist, muss sich erst noch rausstellen. Kein Wunder also, dass dieser Ort Edda beeinflusst und ihre Wahrnehmung verändert. Denn auch, wenn es allen um sie herum gut geht, meint sie immerzu, ein Unglück herannahen zu spüren.

Meine Meinung:

Blitzbirke ist ein außergewöhnlicher Roman wie ich ihn selten in meinem Leserleben erlebt habe. Die Geschichte lebt nicht von ihrer Spannung, von ihrer Schnelligkeit oder ihrer Emotionalität - nein,sie hat ihr ganz eigenes Tempo, Protagonisten die ein besonderes Eigenleben entwickeln und den Leser so in ihren Bann ziehen.

Um was geht es? Das ist eine ziemlich gute Frage, denn ab und zu hatte ich überhaupt keine Ahnung mehr um was es sich hier eigentlich dreht. Teilweise war der Roman sehr abstrakt, so seltsam und eigen, dass ich den roten Faden verloren habe. Aber für euch fasse ich es ganz kurz zusammen und erzähle euch das Grundgerüst:

Edda kehrt nach einiger Zeit nach Hause, nach Odinsgrund zurück, nachdem ihr Vater Oskar bei einem Reitunfall das Krankenhausbett hüten muss. Zusammen mit ihrem Freund Hans, ihrer Schwester Skadi und ihrer Mutter taucht sie wieder ein in ihre Vergangenheit, in vergangene Zeiten und erkundet ihre Kindheit auf ein neues.

Während dem Lesen kam es mir ab und zu vor als würde ich das alles erleben, als wäre ich Edda und hätte genau dieses Leben gelebt; die Autorin schafft es perfekt die Figuren so zu inszenieren, dass sie einem wie gute alte Freunde vorkommen. Auf der anderen Seite verrennt sie sich oft in märchenhaften Formulierungen, in abstrusen Ideen und seltsamen Handlungssträngen, die dem Leser so gar nicht im Kontext plausibel erscheinen.


Am Tag meiner Geburt machte mein Vater auf dem Weg vom Krankenhaus zum Besäufnis im hauseigenen Partykeller einen Umweg über die Baumschule und kaufte eine kleine Birke. 


[ ... ] 

Mitten auf der Rasenfläche in ausreichender Entfernung zur Blitzbirke; Blitzbirke deshalb, weil sie sich sogar vom Einschlag eines gigantischen Blitzes anstandslos erholte. 

Nach und nach merkt man ebenfalls das Eddas Familie mehr versteckt als am Anfang vermutet. So richtig durchblicken konnte ich nicht, doch die kleinen feinen Anspielungen machten das ganze zu einem Gedankenexperiment - ich überlegte was wohl alles passiert sein könnte und das machte auch den besonderen Charme dieser Geschichte aus. Skadis vermasselter Selbstmord, Mutters Depressionen und eine Ehe, die auf dem Prüfstand (?! ) steht ... all das hat mich beschäftigt.

Mein Fazit:

Die Autorin kann zweifelslos schreiben, doch für mich waren manche Stellen so unklar, dass es mich in der Handlung richtig gehend gestört hat. Trotzdem war ich während des Lesens in einer ganz eigenen Welt, habe sie mit Edda erkundet und durch ihre Augen erlebt - auch wenn es manchmal zu sehr abschweifte. Ich vergebe deswegen

3 1/2 ( von 5 möglichen ) Buchpunkte

Mittwoch, 22. April 2015

[Rezension] Rehruf - Julia Mayer

Rehruf

Julia Mayer

323 Seiten

Amazon Media

1,99 € als Ebook

"Tausend Leben will ich dir geben, nur wandeln kannst du nicht auf alten Wegen. Bist du mein, bist du’s für immer. Bist frei und wild vorm Himmelsschimmer. Komm und ich trage dich über den Fluss, doch kennen wirst du nimmer eines Menschen Kuss." 

Trink nicht vom Fluss, es sei denn du musst dem Tode entkommen. Inga ist dazu verflucht, ihr Leben als Rehdoppel zu verbringen. Fern von ihrer Familie, verwandelt sie sich beim ersten Morgenlicht in ein Reh und kann erst bei Anbruch der Dunkelheit in ihren Menschenkörper zurückkehren. Sie ist zwar dem Tod entronnen, aber ihre neue Existenz birgt Gefahren und Verlockungen, auf die Inga nicht vorbereitet ist.

Meine Meinung:

Dieses Ebook habe ich von Julia Mayer zur Verfügung gestellt bekommen und bin ihr unendlich dankbar dafür ... denn ohne ihre Email wäre mir diese wunderbare, zauberhafte Geschichte wohl entgangen. Das Cover hat mich auf den ersten Blick schon verzaubert, das kleine Reh im unteren Teil des Buches, die Farben; alles passt perfekt zusammen und harmoniert auf fabelhafte Art und Weise mit der Geschichte.

Um was geht es? Nach langer und schwerer Krankheit wird die noch sehr junge Inga schließlich vom Tod geholt. Doch statt dass ihr Leben vorbei ist, scheint es plötzlich erst richtig los zu gehen - denn sie erwacht als Rehdoppel. Durch den magischen Fluss, der durch ihre Stadt fließt, ins Leben zurück geholt, verwandelt sie sich nun tagsüber in ein Reh und ist nachts ein Mensch. 

Sie ist erfreut über die zweite Chance, doch gleichzeitig leidet sie darunter, dass sie ihre Familie nicht wiedersehen darf. Und als wäre das nicht genug, schwebt auch noch eine dunkle Bedrohung über ihr und den anderen Rehdoppeln. Irgendwer scheint ihnen Böses zu wollen...

Julia Mayers Fantasy Roman liest sich, trotz der traurigen und schwereren Thematik, leicht, man gleitet durch die Sätze und verliert sich in dieser Geschichte rund um Inga, Rehdoppel und einer ominösen Frau namens Karla. Wer sich an das Genre Fantasy frisch herantrauen möchte ist hiermit bestens beraten, denn es werden einzelne fantastische Elemente mit eingewoben, dominieren die Geschichte aber nicht zu sehr.

Inga als Hauptperson hat sehr schnell Zugang zu meinem Leserherz gefunden - sie ist ein starkes junges Mädchen, welches dem Tod immer wieder die Stirn bietet, aber unter dem Mantel der Stärke doch ein zartes Herz besitzt. Als Inga dann in die Welt der Rehdoppel hineingezogen wird ändert sich ihr Leben um 180 Grad und endlich kann sie erleben was es heißt richtig und ohne Krankheit zu leben. 

Ich konnte mich super in sie hineinfühlen, habe sie in ihrem neuen Leben begleitet. Ihre Schwester Frederike ist ebenso eine sehr intensive Nebenfigur, die sich im Laufe des Buches immer mehr in den Vordergrund drängt und zur tragenden Person des Ganzen wird. Wir begleiten sie während der Trauerphase, sehen wie sie und ihre Mutter stetig mehr auseinander triften und wie sehr sie sich nach ihrer großen Schwester sehnt.

Der erste Teil der Geschichte dreht sich hauptsächlich um Ingas Leben mit der Krankheit, um ihren Tod und die Zeit danach - sehr emotional, berührend und einfühlsam. Der zweite Teil dreht sich um Ingas Leben bei den Rehdoppeln, ihr zweites geheimes Leben und ihren Umgang damit. 
Dieser Teil wird mit einem kleinen Märchen eingeleitet was mir sehr gut gefallen hat und mich quasi in den neuen Teil hinein getragen hat. 

Was dann folgt ist ein schöner Fantasy-Krimi der den Leser auf seine Kosten kommen lässt. Die Geschehnisse überschlagen sich und Ingas beschauliches neues Leben wird auf eine harte Probe gestellt. Manche Charaktere sind dort aufgrund der Fülle der Personen blass gezeichnet und unscheinbar, bleiben dem Leser nicht lange im Kopf - doch das ist okay, denn die wichtigen Personen sind mit viel Liebe beschrieben und verankern sich fest im Gedächtnis.

Auf den letzten Teil will ich gar nicht so sehr im Detail beschreiben, denn ihr sollt euch selbst verzaubern und auf märchenhafte Art und Weise beeindrucken lassen .... und das wird dieser Roman garantiert bei euch schaffen. 

Mein Fazit:

Ein leicht fantastischer Roman mit berührenden Charakteren, einer spannenden Geschichte und einem märchenhaften Touch - eine famose Mischung, die mich sehr begeistern konnte und das Ebook innerhalb von zwei Tagen verschlingen lassen hat. Eine Herzensempfehlung von mir und für den Preis unschlagbar! Ich vergebe

5 ( von 5 möglichen ) Buchpunkte

Sonntag, 19. April 2015

[Kurzrezensionen #6] Stimmen / Together Forever

Stimmen - Ursula Poznanski

Kurzbeschreibung:

Er hatte die Zeichen gesehen. Er sah sie seit Jahren schon, und hatte immer wieder versucht, die Menschen zu warnen, doch nie wollte jemand ihm glauben.
Sie hatten ein Opfer dargebracht. Auf keinen Fall durften sie ihn hören. Sie wissen, wer du bist.
Menschen, die wirr vor sich hinmurmeln. Die sich entblößen, Stimmen hören:

Die Psychiatriestation des Klinikums Salzburg-Nord ist auf besonders schwere Fälle spezialisiert. Als einer der Ärzte ermordet in einem Untersuchungsraum gefunden wird, muss die Ermittlerin Beatrice Kaspary versuchen, Informationen aus den Patienten herauszulocken. Aus traumatisierten Seelen, die in ihrer eigenen Welt leben. Und nach eigenen Regeln spielen...

448 Seiten, 14,95 € aus dem Wunderlich Verlag

Meine Meinung:

Ursula Poznanski ist neben Sebastian Fitzek und Arno Strobel eine der deutschen Thrillerautoren, deren Bücher ich mir blind kaufe und jedes Mal ( wirklich jedes Mal!! ) auf meine Kosten komme.

Obwohl ich ja finde, dass diese Reihe rund um die Salzburger Ermittlerin Beatrice Kaspary eher ein thrilliger Krimi in meinen Augen ist, als ein actiongeladener Psychothriller .. aber da wären wir wieder bei der altbekannten Diskussion und das passt hier so gar nicht rein.

Um was geht es? Beatrice Kaspary wird zu einem Todesfall in die Salzburg-Nord-Psychiatrie gerufen. Ein Arzt wurde dort ermordet - doch was waren die Beweggründe dafür? Und was haben die Patienten dort wirklich gesehen und was liegt eher ihren traumatisierten Seelen zugrunde?

Gleich zu Anfang ist man als Leser wieder komplett in der Geschichte gefangen, man begleitet die Ermittler bei der Spurensuche und stellt bald fest dass diese Psychiatrie viel mehr in ihren Grundmauern versteckt, als man denken mag. Auch die verschiedenen psychischen Erkankungen werden geschickt in den Roman mit eingewoben und dadurch gewinnt die Geschichte das gewisse Etwas.

Ursula Poznanski schafft es rigoros die Spannung aufrechtzuerhalten, liefert immer genau die richtige Fülle an Informationen zu dem Fall und legt auch einige verwirrende Spuren, die den Leser gewaltig täuschen können und dadurch so ziemlich jeden verdächtigen. Ich liebe ihren flüssigen Schreibstil, ich rase jedes Mal durch ihre Romane hindurch!

Mein Fazit:

Für die Leser unter euch besonders geeignet, die nicht unbedingt diesen Thrill suchen, sondern gut konstruierte spannende Ermittlungen verfolgen wollen. Lest Ursula Poznanski, liebt sie und verehrt sie .. erst dann werde ich euch nicht mehr damit nerven ;D. Ich vergebe

5 ( von 5 möglichen ) Buchpunkte


Together Forever, Total Verliebt - Monica Murphy

Kurzbeschreibung:

Andrew Callahan, Drew genannt, sieht gut aus, wird von den Mädels umschwärmt, wird aber nie mit einem gesehen. Er zieht sich eher zurück als dass er im Mittelpunkt steht. Das Einzige, was für ihn von Wert ist, ist Football. Dort kann er sich auspowern, dort kann er vergessen, denn ihn verbrennt es innerlich.
Nun steht Thanksgiving an und sein Vater samt Stiefmutter verreisen dieses Jahr nicht, sondern wollen zu Hause feiern.

Zu seinem Schutz fragt er Fable, ob sie für eine Woche mit ihm kommen und sich als seine Freundin ausgeben würde.
Fable, die erst ablehnt, kann bei dem Preis, den er ihr bietet, einfach nicht ablehnen, zu nötig braucht sie das Geld.
Beiden ist nicht klar, auf was sie sich dabei einlassen ...

273 Seiten, 8,99 € aus dem Heyne Verlag

Meine Meinung:

Ein kurzweiliges, nettes Lesevergnügen für die hoffentlich heißen Sommermonate. Monica Murphy hat es in diesem doch recht kurzen Roman geschafft mich zu überzeugen und weitere Bücher von ihr lesen zu wollen. Aber Achtung: Dadurch dass die Schriftgröße ( zumindest gefühlt! ) größer ist als bei anderen Romanen fliegt man durch die Seiten und ist schneller fertig mit dem Lesen; positiv oder negativ? Entscheidet ihr!

Um was geht es? Drew ist ein viel umschwärmter Footballspieler, welcher lieber nicht im Mittelpunkt steht was Frauen bzw. Beziehungen angeht. Doch dieses Jahr kommt er nicht um den alljährlichen Besuch bei seinem Vater und seiner Stiefmutter herum und will nicht schon wieder alleine dort auftauchen. 

Er fragt Fable aus einer Laune heraus, ob sie gegen Geld nicht für eine Woche seine Freundin spielen möchte und sie lässt sich darauf ein ... ohne zu ahnen, was sie damit anrichtet.

Hachja ich weiß nicht. Auf der einen Seite hatte ich Spaß beim Lesen, bin innerhalb von einem Tag durch die Geschichte gewandelt und habe das Buch mit einem guten Gefühl zur Seite gelegt ... dennoch war es für mich nett, aber eben nicht mehr. Die Geschichte ist in zwei Erzählperspektiven aufgeteilt: 

Wir erleben die Geschehnisse durch die Augen von Drew und Fable jeweils, dadurch kam eine gewisse Dynamik ins Rollen und hat mich so sicher durch das Buch geleitet. Düstere Geheimnisse, zwei Protagonisten die eigentlich nur geliebt werden wollen und sich dabei selbst im Weg stehen.

In manchen Szenen konnte ich auch nur den Kopf über Drew bzw. Fable schütteln ( denn welcher der beiden schlimmer ist, kann ich dann auch nicht genau sagen! ). Sie machen es sich beide so unglaublich schwer, bauen sich riesige Steingebilde in den Weg und sind dann traurig darüber wenn sich der andere weggestoßen fühlt ... ach ne?!

Mein Fazit:

Kann man lesen, muss man aber nicht. Wer eine Lektüre für einen Schwimmbadbesuch im Sommer sucht oder sich damit am See gemütlich in die Sonne legen möchte ist damit vollauf bedient - wer hier aber nach tiefgründigen Unterhaltungen oder Storylines Ausschau hält wird nicht fündig werden. Ich vergebe unentschlossene

3 ( von 5 möglichen ) Buchpunkte

Freitag, 17. April 2015

[Rezension] Das Rosenholzzimmer

Das Rosenholzzimmer

Anna Romer

576 Seiten

Goldmann Verlag

19,99 €

Als die Fotografin Audrey Kepler das verlassene Thornwood House im ländlichen Queensland erbt, ergreift sie sofort die Chance, ihrem hektischen Leben in Melbourne zu entkommen und einen Neustart zu wagen. In einem entlegenen Zimmer des alten, aber noch immer prächtigen Hauses entdeckt sie die verblasste Fotografie eines gutaussehenden Mannes. 

Wie sie bald herausfindet, handelt es sich um Samuel Riordan, den vormaligen Besitzer von Thornwood House, und Audreys Interesse ist geweckt. Schließlich erfährt sie, dass Samuel beschuldigt wurde, kurz nach dem Krieg eine junge Frau ermordet zu haben, was Audrey nicht glauben will. Doch als sie immer tiefer in Samuels Geschichte eintaucht, hat Audrey die böse Ahnung, dass der Mörder von damals noch lebt. Und dann droht sich ihr Verdacht auf gefährliche Weise zu bestätigen ...

Meine Meinung:

Endlich mal ein Cover das perfekt ( und zwar sowas von! ) auf die Geschichte abgestimmt ist; welches genau den Inhalt wiedergibt und gleichzeitig mit seinen düsteren Farben die Atmosphäre des Buches einfängt. Anna Romer erschafft eine komplexe und bewegende Familien- / Kriminalgeschichte im australischen Nirgendwo, wo jeder jeden kennt. 

Neben der ganzen wunderschönen Aufmachung gibt es auch mehrere Zeichnungen im Innenteil des Buches von der Autorin persönlich, welche Thornwood House und seine Umgebung darstellt - für Leser, die Kartensüchtig sind und sich gerne ansehen wo die Handlung denn gerade genau spielt ein absolutes Highlight!

Um was geht es? Audrey Kepler erbt ein altes, verlassenes und ziemlich heruntergekommenes Farmhause von ihrem verstorbenen Ex-Freund Tony, welcher sich das Leben unerwartet genommen hat. Zusammen mit ihrer Tochter Bronwyn entflieht sie ihrem hektischen und ungeordneten Leben in Melbourne und zieht in Thornwood House ein. 

Ziemlich schnell stößt Audrey auf ein altes Familiengeheimnis, auf alte Feindschaften und Intrigen. Je tiefer sie gräbt und je mehr sie erfährt, desto seltsamer verhalten sich alle neu gewonnenen Freunde in ihrer Umgebung ... was ist damals passiert, war Samuel wirklich ein Mörder und wer versucht ihr zu schaden?

Als Leser nimmt Anna Romer uns mit auf die Spurensuche eines nie ganz geklärten Mordes durch mehrere Generationen hindurch. Auch ihre starkte Naturverbundenheit hat man im ganzen Buch gespürt, die ganzen Beschreibungen waren einfach so bildhaft und eindringlich, dass ich geglaubt habe wirklich im australischen Busch zu sein und neben Audrey die alten Pfade erkunde. 

Mich konnte diese alte Familiengeschichte sehr schnell in seinen Bann ziehen, ich habe mitgerätselt wie es wohl damals gewesen sein könnte und was wohl wirklich hinter den ganzen Anschuldigungen stecken mag. 

Zuviel von der Geschichte an sich will ich gar nicht erzählen, da ich sonst 1.) mich tot schreiben könnte, denn der ganze Roman ist unglaublich komplex und 2.) ich euch nicht so viel verraten möchte, euch nicht unbewusst einen Spoiler reinhauen möchte, denn ihr sollt ja noch was vom Buch und seinen ganzen Geheimnissen haben. 

Kleiner Kritikpunkt: So auf den letzten 200 Seiten gab es auch ab und zu Szenen, die entweder für meinen Geschmack komplett überflüssig waren und dadurch den ganzen Roman ein wenig wie einen Kaugummi erscheinen ließen oder die Vergangenheit so durchstrukturiert und vielschichtig war, dass ich teilweise nicht mehr wusste wer wie jetzt mit wem und warum überhaupt. 

Doch trotzdem konnten mich die Charaktere überzeugen, ich habe Bronwyn so fest in mein Herz verschlossen, dass sie für mich so echt wirkte wie meine eigene kleine Schwester. Gekonnt wurden andere Personen anfangs so strukturiert, dass sie einen den letzten Nerv geraubt haben oder man sie gleich verdächtigt hat. Und sowas liebe ich ja! 

Wenn nicht nur die Hauptcharaktere mich catchen und nachhallen, sondern auch die Nebencharaktere ihre Aufmerksamkeit fordern und das dann auch noch zurecht.

Mein Fazit:

Wenn ich euch jetzt neugierig gemacht haben sollte ... dann ist meine Mission erledigt! Wenn möglich wartet mit dem Lesen bis Herbst oder lest es an einem lauen Sommerabend - beide Stimmungen passen perfekt zum Buch. Schnappt euch die Leseprobe, schmöckert hinein und lasst euch auf diese Reise ein. Ich vergebe

4 ( von 5 möglichen ) Buchpunkte

Donnerstag, 16. April 2015

[Abgebrochen #5] Die letzten Tage von Rabbit Hayes



Warum? Ich wollte es wirklich gern haben, ich wollte in Rabbit Hayes Leben eintauchen, ihre Familie kennen lernen und ihre tragische Geschichte verfolgen ... doch die Autorin konnte mich einfach nicht überzeugen.

Die ganzen Charakter-Vorstellungen rund um ihre Familie haben sich für mich so gezogen, konnten mich nicht erreichen und haben es nicht geschafft sich in mein Herz abzusetzen. Ich habe immer wieder daran gelesen, doch habe ich es eher öfters aus der Hand gelegt, habe mich anderen Geschichten zugewendet und Rabbit Hayes nicht vermisst. So gar nicht.

Vielleicht habe ich es zu früh abgebrochen, zu früh aufgegeben und den besten Teil des Romans verpasst, aber Fakt ist: Für mich hat es nicht gepasst, nicht funktioniert und mich eher gelangweilt als begeistert.

Für wen? Für alle da draußen, die berührende Geschichten lesen möchten. Das Buch hat durchweg gute Rezensionen bekommen und laut ihnen solltet ihr wohl Taschentücher bereit legen und es nicht gerade unbedingt in der Öffentlichkeit lesen - die Gefahr vor unkontrollierten Gefühlsausbrüchen sei wohl hoch.

Was wäre besser? Vielleicht sollte ich endlich mal von meiner Thriller-Welle herunterklettern und wieder mehr gefühlvolle Bücher lesen ... vielleicht hätte es mir dann besser gefallen? Ich weiß es nicht und so enthalte ich mich dieser Rubrik dieses Mal einfach.

Dienstag, 14. April 2015

[Abgebrochen #4] Du bist mein Tod



Warum? Gleich zu Anfang hat der Schreibstil mich ein wenig abgeschreckt. Die Protagonistin Clarissa beschreibt ihr Leiden und Rafe ( der Mann, der ihr ständig nachstellt ) auf eine etwas komische Art und Weise. 

Dauernd wird das Wort DU verwendet, mich hat das nach einiger Zeit so verrückt gemacht, denn ständig kam "Du greifst nach dem Wein", "Du drückst die rote Taste" und das ist nur ein kleiner Teil des ganzen Leseflusses.

Als Leser bekommen wir mit, wie Clarissa ein Stalking-Tagebuch beginnt, die verschiedenen Handlungen von Rafe dort einträgt und auflistet. Daneben gibt es einen weiteren Handlungsstrang und dort wird ihre Teilnahme an einer Gerichtsverhandlung beschrieben, sie sitzt dort in der Jury und verfolgt die Anklage.

Wie das ganze zusammenhängt? Ich werde es wohl nie erfahren und auch bei diesem Roman haben mich diese zwei Handlungsstränge vollends verwirrt. Ich habe es auf Seite 96 abgebrochen.

Auch dass Clarissa vorschriftsmäßig ständig lehrbuchmäßig aus Broschüren und Ratgebern zitiert und ihr Verhalten damit Rafe gegenüber ausrichtet ( nur um es dann doch wieder "falsch" zu machen ) hat mich eher an einen Wikipediaeintrag erinnert, als an einen spannenden Psychothriller.

Für wen? Ich würde es auf Arbeit niemanden ans Herz legen wollen, keinen Thrillerfan und auch sonst niemanden, dafür fand ich es zu schlecht.
Auch nicht für diejenigen, die sich für das Thema Stalking interessieren ( kann man das so nennen? ), denn hier wird man eher schnell an ein Lehrbuch erinnert.

Was wäre besser? Weniger starre Informationen, mehr Handlung und ein wenig mehr Abwechslung von dem Wort DU - das wäre so ziemlich alles!

Samstag, 11. April 2015

[Top-Empfehlung] An jedem einzelnen Tag


An jedem einzelnen Tag

Marianne Kavanagh

384 Seiten

Blanvalet Verlag

9,99 €

Tess und George sind füreinander bestimmt – finden zumindest ihre gemeinsamen Freunde. Sie haben den gleichen Geschmack, ähnliche Vorlieben und wohnen beide in London. Doch Tess und George sind sich noch nie begegnet. Denn jahrelang verpassen sie sich immer wieder knapp … 

Sie verlieben sich in andere, finden Jobs, leben Träume und haben doch immer das Gefühl, dass etwas fehlt. Doch was, wenn sie sich plötzlich treffen? Erkennt man seinen Seelenverwandten, wenn er vor einem steht?

* Warum ist "An jedem einzelnen Tag" so besonders?

Dieser Roman hat sehr viele Wahrheiten in seinen Tiefen versteckt, man muss nur die Augen und Leseorgane offen halten dafür. Wir begleiten Tess und George 10 Jahre ihres Lebens, sehen sie stolpern und wieder aufstehen, lernen ihre Träume und Vorstellungen eines erfüllten Lebens kennen und wie diese nach und nach in den Hintergrund treten.

Tess ist überzeugt, dass jeder Mensch auf der Welt die ganze Zeit auf der Suche nach seiner anderen Hälfte, seines Seelenverwandten ist, der einen vollkommen glücklich macht. Und genau darum dreht sich das ganze Buch, aber nicht auf die kitschige Weise sondern eher philosophisch angehaucht, auf eine ganz besondere Art geht Marianne Kavanagh dieses Thema an und spielt dabei zart mit den Gefühlen ihrer Leser.


Ich hab letztens noch mit Kirsty über Seelenverwandtschaft gesprochen" , erklärte Tess ein wenig matt, weil der Wein ihre Zunge ganz schlaff und schwer machte. 

"Man verbringt sein Leben damit, nach seiner anderen Hälfte zu suchen. Und wenn man sie gefunden hat, dann ist man vollkommen.

Die beiden in ihrem Leben zu begleiten, zu sehen wie sie sich beide immer ganz knapp verpassen und diese Ahnung nach einiger Zeit, dass die beiden so unglaublich gut harmonieren würden .. all das hat mir viel viel Spaß beim Lesen bereitet, aber es gab auch ein paar Situationen wo ich die beide gern zusammen geführt hätte, nur um zu sehen was passiert.

Und es ist ein Roman wie das Leben ihn wahrscheinlich nicht besser hätte schreiben können - denn wie oft stehen wir unserem Glück im Weg? Wie oft laufen wir der einen Person über den Weg mit der wir unbeschreiblich glücklich wären, ohne es zu wissen? Und warum leben wir unsere Träume nicht, sondern stellen sie uns lieber in vielen schillernden Farben vor, aber ohne sie jemals Wirklichkeit werden zu lassen?

Ich gebe ja nur zu bedenken", meinte Kirsty, "dass man nicht sein Leben lang immer das Gleiche machen muss, nur weil man in diesem Bereich gut ist. Shakespeare kann durchaus auch ein fantastischer Kartoffelbauer gewesen sein. Aber ich denke, wir sind alle froh darüber, dass er sich auf Romeo und Julia konzentriert hat."


"Manchmal bist du ganz schön hart", antwortete Tess leise.

"Hart?", sagte Kirsty und beugte sich vor, um ihre Knöchel mit den Händen zu umfangen. "Ich bin nicht hart. Ich spreche nur das Offensichtliche aus."


Der Schreibstil fängt den Leser ein, legt sich wie eine warme, behagliche Decke um einen und lässt einen schmunzeln, nachdenklich werden und ab und zu auch zu einem verzweifelten Seufzen, wenn Tess und George sich mal wieder knapp verpassen. Die Charaktere schleichen sich klammheimlich in das Herz des Lesers und verankern sich sehr schnell dort - auch die Nebencharaktere sind ausgeschmückte Kleinode, die einem im Gedächtnis bleiben.

* Worum geht es in dem Buch?

Tess glaubt von ganzem Herzen an Seelenverwandtschaft, daran dass es dort draußen den einen richtigen Menschen für jeden gibt. Sie liebt Vintage Kleidung, ist scheinbar glücklich in ihrer Beziehung und hat einen Job der sie ausfüllt ... oder doch nicht? George hingegen ist verträumt, liebt Musik über alles und würde damit am liebsten sein Geld verdienen.

All ihre Freunde sind der festen Überzeugung, dass die beiden perfekt zusammen passen würden und versuchen mit aller Macht ein Treffen zu organisieren. Doch zehn lange Jahre verpassen sich die beiden immer um ein Haar und so geben alle bald die Hoffnung auf ... doch das Schicksal hat da noch ein Wörtchen mitzureden.

* Für wen ist "An jedem einzelnen Tag" geeignet?

Für die Romantiker unter euch. Für diejenigen, die ihren Seelenverwandten suchen oder schon gefunden haben. Für die Träumer und Verträumten unter euch - verwirklicht sie und macht euch damit glücklich. Und für alle anderen Buchsüchtigen ... lasst es euch nicht entgehen.


Vielleicht ist es ja unsere Pflicht, zuzugreifen und unser Glück festzuhalten, wenn wir die Gelegenheit dazu haben. Sonst leben wir unser Leben doch gar nicht richtig. Sonst treten wir nur auf der Stelle. 

* Top-Empfehlung

Ein Roman der eine wunderschöne Grundidee hat, dessen Thematik jedes Leserherz ( oder auch Frauenherz ) höher schlägen lässt und mit einzigartigen Charakteren auftrumpft. Lasst euch auf diese Geschichte ein, besucht Tess und fiebert mit ihr mit, ob sie ihren Seelenverwandten finden wird oder nicht. 

Tut es! Lest es! Und liebt es!!

Dienstag, 7. April 2015

[Was ist das?] Wahl der BücherTreff Lieblinge


Sie steht wieder an ... die Wahl der Büchertreff.de Leserlieblinge 2014! Wie jedes Jahr werden auf der tollen, genialen und liebevollgestalteten Website die verschiedensten Bücher wählen und sie somit auf den Gewinnerthron heben. 

In welchen Kategorien kann ich abstimmen?

Es gibt insgesamt acht Kategorien, welche die unterschiedlichsten Buchgenres abdecken. Von Erzählungen bis hin zu Jugendbüchern und Sachbüchern ... hier wird jeder von euch eine oder mehrere Kategorien für sich entdecken und dort sein liebstes Buch aus dem Jahre 2014 wählen.   

Pro Bereich gibt es zwischen 10-20 Bücher, die zur Wahl stehen. Im Vorfeld konnten Buchvorschläge eingeschickt werden, aus denen dann die Listen erstellt wurden. Ihr habt je Buchkategorie eine Stimme; wählt also weise und guckt euch im Vorfeld alle Romane genau an.

Wie lange kann ich noch abstimmen und gibt es noch andere Regeln zu beachten?

Ihr könnt noch bis zum 19.04 abstimmen, danach werden die Ergebnisse bekannt gegeben und eine angemessene Krönung stattfinden. Abstimmen könnt ihr nur, wenn ihr auch dort angemeldet seid. ABER es lohnt sich auf jeden Fall! 

Bisher ist es mein Lieblingsforum mit einer wunderbaren Aufmachung, Admins die sich hervorragend um die Seite und ihre Mitglieder kümmern - also schaut vorbei und stimmt ab!!

Sonntag, 5. April 2015

[Kurzrezensionen #6] Geflutet / 1001 Angst

Geflutet - M.C. Conradt


Kurzbeschreibung:

Geflutet - Gewaltige Explosionen erschüttern die Antarktis. Riesige Eisflächen lösen sich. Die Welt ist in Aufruhr. Landstriche verschwinden, Menschen verlieren ihre Heimat. Die Journalistin Mia Harding versucht den Hintergründen dieser Katastrophe auf die Spur zu kommen. Was Mia Harding und Michael Crack mit Hilfe der autonomen Hackergruppe Destiny entdecken, lässt sie erstarren, besser sie hätten sich niemals damit beschäftigt.

Es beginnt die Jagd auf Leben und Tod. „Geflutet“ – Der Kampf um Ressourcen und Macht ist ein hochaktueller, actionreicher Thriller, in dem aktuelle weltpolitische Entwicklungen frappierend und gnadenlos aufgedeckt werden.

340 Seiten, 2,99 € als Ebook aus dem Canim Verlag


Meine Meinung:

Es hat lange gedauert bis mich dieser Thriller gepackt hatte, was keinesfalls an der Thematik lag oder an den Charakteren. Nein es lag an dem ganzen Vorgeplänkel, an den vielen Details rund um die wirtschaftliche und politische Weltlage. Das machte ungefähr 50% des Ebooks aus, zwischendurch war ich kurz davor das Buch abzubrechen, doch irgendwie interessierte mich die restliche Geschichte dann so sehr dass ich weitergelesen habe.

Um was geht es? Durch gewaltige Explosionen in der Antarktis lösen sich riesige Eisplatten und fluten viele Küsten - dutzende Menschen sterben und das ist nur der Anfang von vielen Katastropen weltweit. Doch sie bleiben nicht unbeobachtet und so setzt sich die Journalistin Mia Harding das Ziel, diese mysteriösen Vorfälle aufzudecken. Bald kommt sie mit einer Hackergruppe namens Destiny in Kontakt und ab da ist sie auf der Flucht ... denn jemand trachtet ihr nach dem Leben.

Wären nicht die ganzen Details zu Anfang gewesen, wäre die eigentliche Geschichte schneller in die Puschen gekommen, ja dann wäre es in meinen Augen ein temporeicher spannender Thriller geworden, doch so war es eher ein schleichender Thriller mit vielen vielen Elementen, die die Geschichte eher verlangsamten und langatmig machten.

Spätestens ab der Flucht wird der Roman dramatisch, temporeich, man fiebert als Leser mit und ist gespannt ob und wie das Ganze aufgelöst wird. Zwischendurch wird es auch mal blutig und schockierend, doch das kam für mich viel zu spät - die Spannung war quasi erzwungen, als ob der Autor sich selbst gedacht hätte "Achja, eigentlich sollte es ja ein Thriller werden ... mal schauen wie wir das anstellen."

Mein Fazit:

Ein Thriller der eher politisch als temporeich daherkommt. Es geht eher in die Richtung von Schätzings Thriller, wer die also mag kann sich Geflutet auch mal näher anschauen. Für mich keine unbedingte Empfehlung. Ich vergebe

2 ( von 5 möglichen ) Buchpunkten


1001 Angst - Lily Konrad


Kurzbeschreibung:

Bislang hat die junge Lina ein ganz normales Leben geführt. Doch nun wird sie in einem dunklen Kellerraum gefangen gehalten, gequält, erniedrigt und auf bestialische Weise misshandelt. Wie ist Lina in diesen Keller geraten?

Wer ist Sosso? Und was kann ihr neuer Freund Jimmy für Lina tun? Ein spannender Thriller der Autorin Lily Konrad, die Einfühlungsvermögen sowohl für das Opfer als auch in die Täterrolle beweist.

141 Seiten, 3,95 € als Ebook aus dem Titus Verlag




Meine Meinung:

1001 Angst war eine mega Überraschung - nichts erwartet und total geflasht nach dem Lesen. Lily Konrad schafft es die Emotionen der Charaktere auf einzigartige Weise einzufangen, hält die Spannung auf jeder einzelnen Seite und bringt ein fulminantes Finale zu Blatt. 

Ein Buch welches mir im Nachhinein noch sehr im Magen lag, über das ich viel nachgedacht habe und mal wieder meine Meinung über Kurzromane überacht habe.

Um was geht es? Lina führt ein normales, glückliches Leben ... bis zu dem Zeitpunkt als sie entführt und grausam in einem Keller gefangen gehalten wird. Dort wird sie misshandelt, gequält und nach und nach schwindet ihre Hoffnung jemals wieder das Tageslicht zu sehen.

Josef ist ein gebrandmarktes Kind, wächst im Heim auf und schürt immer mehr sein Hass gegenüber Frauen. Bis das Tier eines Tages aus ihm heraus bricht und Blut fordert ...

Wir erleben als Leser den Thriller einmal aus der Sicht von Josef, tauchen tief in seine Psyche ein und bemerken ziemlich schnell seine sadistischen Neigungen, seine Spaß am Foltern und müssen mit ansehen wie er bereits in jungen Jahren mit harmlosen Spielchen Mädchen quält.

Auf der anderen Seite erleben wir Lina, begleiten sie durch ihr Leben und ihre grausame Zeit im Keller. Wie schnell kann ein Mensch zerbrechen? Wie schnell kann man die Hoffnung aufgeben und Qualen erleiden, ohne verrückt zu werden?

Mein Fazit:

Die Angst und Gewalt tropft quasi aus den wenigen Seiten, die dieser Roman hat, regelrecht heraus. Ein makaberes Spiel mit der Psyche und auf jeden Fall nichts für schwache Nerven! Ich vergebe

5 ( von 5 möglichen ) Buchpunkten

Freitag, 3. April 2015

[Rezension] Ich vermisse dich - Harlan Coben

Ich vermisse dich

Harlan Coben

512 Seiten

Page & Turner Verlag

14,99 €

Kat Donovan, Detective bei der New Yorker Kriminalpolizei, ist überzeugter Single, seit sich einst ihre große Liebe einfach aus dem Staub machte. Jetzt, 18 Jahre später, starrt sie fassungslos in die Augen desselben Mannes – auf dem Profilbild einer Dating-Website. 

Noch während sie überlegt, ob sie ihn kontaktieren soll, wird der Mann auf dem Foto zum Verdächtigen in einem Mordfall – und Kats Ermittlungen führen tief in ihre eigene schmerzhafte Vergangenheit. Währenddessen belauert ein Mörder aus der Ferne jeden einzelnen von Kats Schritten. 

Meine Meinung:

Das war mein erster Coben und garantiert nicht mein letzter. Harlan Coben schafft es geschickt seine Leser in die Geschichte hineinzuführen und einen Spannungsbogen nach dem anderen in den Roman einzuweben. Anfangs hatte ich das Gefühl es müsste ein Vorgängerroman mit der selben Ermittlerin geben, zumindest kam es mir so vor, als wäre Kat eine bekannte Person, welche in einem seiner älteren Romane bereits einmal vorkam und eingeführt wurde ... kann mir jemand da weiterhelfen?

Worum gehts? Kate Donovan hat vor Jahren ihren Vater verloren, der Mörder kam hinter Gitter und liegt jetzt im Sterben. Sie besucht ihn ein letztes Mal und dort gibt Monte Leburne zu den Mord an ihrem Vater nur gestanden zu haben da er eh wegen zwei anderen Auftragsmorden ins Gefängnis musste, doch es nicht gewesen zu sein. Kate kann es nicht fassen und macht sich auf die gefährliche Suche nach dem tatsächlichen Mörder ...

Fast gleichzeitig trifft sie auf einer Datingseite ( auf welcher ihre Freundin Stacy für sie ein Profil eingerichtet hat ) auf ihren Exfreund Jeff, welcher vor 18 Jahren ihre Verlobung gelöst hat und spurlos verschwand. Sie schreibt ihn an, doch er erkennt Kate anfangs nicht und nach und nach fängt sie sich an zu fragen ob dies der richtige Jeff, IHR Jeff, ist. 

Eines Tages kommt Brandon Phelps in ihr Büro und bittet um Hilfe bei der Suche nach seiner verschwundenen Mutter. Kate verspricht ihm zu helfen und weiß nicht was für eine Lawine sie damit los tritt.

Es sind unglaublich viele Handlungsstränge in diesem Thriller zu finden. Die verschiedenen Perspektiven machen es aber auch abwechslungsreich, spannend und nie langweilig. Wir erleben die Geschichte aus Kates Perspektive, aus der Perspektive der verschwundenen Personen und später auch Dana Phelps und aus der Sicht eines gewissen Titus der komische Dinge am Laufen hat, die sich nach und nach aufklären. 

Die gesamten 512 Seiten sind vollgepackt mit Spannung, Action und einer sympathischen Ermittlerin. In der Mitte des Buches gab es einmal so circa 50 Seiten die mich ein wenig langweilten, nicht dass nichts passiert wäre, aber die Geschichte war an einem Tiefpunkt angelangt wo so viele Vermutungen im Raum standen, dass ich einfach nicht mehr durchblickte und mir wünschte, es würde alles ein wenig schneller gehen. 

Kate Donovan ist eine sehr interessante, taffe Ermittlerin mit einer schrecklichen Vergangenheit, einem unheimlichen Gerichtigkeitssinn und ich hoffe ihr bald mal wieder in einer Geschichte zu begegnen. 

Mein Fazit:

Ein dichter Thriller gespickt mit spannenden Ermittlungen, einer düsteren Vergangenheit und vielen Verdächtigungen - wer noch keinen Coben gelesen hat, der hat etwas verpasst. Kein reiner Thriller sondern ein Meisterwerk mit einigen interessanten Handlungssträngen, die Stoff für zwei oder drei Bücher enthalten. Ich vergebe

4 1/2 ( von 5 möglichen ) Buchpunkten