Dienstag, 29. Juli 2014

[Podcastrezension] Death von Melvin Burgess

Hallo ihr Buchverrückten da vor den Bildschirmen!

Ich habe es wieder getan - ich habe einen neuen Podcast für euch aufgenommen und präsentiere ihn euch hier und heute:


Nun weiß ich nur nicht ob euch das so langt oder ob ihr trotzdem eine schriftliche Rezension haben wollt - oder mögt ihr vielleicht sogar keine Podcasts?

Schreibt mir das einfach in die Kommentare!

Und bis dahin - fröhliches Hören 

[Top-Empfehlung] Der Hühnerdieb



Der Hühnerdieb

Beatrice Rodriguez 

24 Seiten

Peter Hammer Verlag

9,90€

Dramatisch, komisch, herzergreifend: Der Fuchs, der gemeine Dieb, verliebt sich auf der Flucht in sein Opfer. Eine Liebesgeschichte ganz gegen die Natur und ohne Worte.


* Warum ist "Der Hühnerdieb" etwas besonderes? *

Die Geschichte lebt komplett ohne Worte - es gibt keinen vorgefertigten Text der die Geschichte erzählt, sondern die eigene Phantasie ist gefragt. Dadurch kann man als Leser bzw. Vorleser oder Erzähler immer wieder neue Elemente in das Buch hineinfließen lassen, das Anschauen wird nie langweilig und ist für Groß und Klein ein wahres Vergnügen.

Die Zeichnungen sind sehr liebevoll gehalten, man merkt als Leser dass der Illustrator sich sehr viel Mühe gegeben hat dem Buch eine Seele einzuhauchen! Während dem Betrachten der Handlung fallen einem ständig neue Dinge und Kleinigkeiten auf die einen schmunzeln lassen und der Geschichte das Gewisse etwas verleihen. 


Allein diese Gesichtsausdrücke sind der Hammer - findet ihr nicht auch?

* Worum geht es in der Geschichte? *

Wie man sich schon denken kann geht es um einen Dieb ... genauer gesagt um den Hühnerdieb in Gestalt von dem Fuchs der eines Tages die vier Freunde beim Frühstücken überrascht und einfach das Huhn klaut. Der Bär, der Hase und der Hahn lassen sich das aber nicht gefallen und verfolgen den gemeinen Dieb über Stock und Stein. Doch schlussendlich müssen sie einsehen, dass manchmal alles anders ist als es zu sein scheint. 

* Für wen ist das Buch geeignet? *

Für Kinder ab 3 Jahren auf jeden Fall - nach oben gibt es meiner Meinung nach keine Grenze, denn auch meine Arbeitskollegen und ich vergöttern dieses Buch und könnten uns immer schlapp lachen wenn einer von uns anfängt es vorzulesen. Es macht Spaß neue Dinge in der Geschichte zu entdecken und sie jedes Mal aufs neue anders zu erzählen. 


* Top Empfehlung *

"Der Hühnerdieb" ist eine grandiose Geschichte für Groß und Klein! Wer nach diesem Buch noch mehr Lust auf solche Bücher hat sollte sich die zwei Nachfolgebände "Das Zauberei" und "Das Hühnerglück" besorgen - sie sind zu süß um sie nicht anzuschauen!!

Montag, 28. Juli 2014

[Kurzrezension] Die Magie des Augenblicks und Aufgeschluckt

Die Magie des Augenblicks

Alesia Fridman

111 Seiten

Kindle E-Book

0,99€ als E-Book

Was, wenn du ein Leben in geordneten Bahnen führst und damit zufrieden, wenn auch nicht glücklich bist? Was, wenn du Urlaub machst, nur um dir eine Auszeit vom Alltag zu nehmen und dich zu erholen? Was, wenn du einem Mann begegnest, der dich im Innersten berührt, deine Sinnlichkeit weckt und mit dem du der Magie des Augenblicks erliegst? 
An der bizarren Felsküste, die der Atlantik in millionenfachen Wellenschlägen an der Südküste Portugals geschaffen hat, erlebt die Ärztin Marlene dieses Abenteuer ihres Lebens. Sie tritt über eine Schwelle, die ihr die Möglichkeit eröffnet, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. 

Meine Meinung:

Worum geht es? Die Ärztin Marlene verbringt ihren Urlaub in Portugal und trifft dort auf den Kellner Pedro, der ihr die wunderbare Landschaft näher bringt und sich langsam aber sicher in sie verliebt. Kann diese Liebe bestehen?

Mich hat dieses Buch nach Portugal geführt und mir die Schönheit dieses Landes aufgezeigt. Auch Marlene war mir sympathisch, auch wenn sie anfänglich dem Leser sehr starrsinnig vorkommt. Der Werdegang der Geschichte, das Ende ... all das hat mich lächeln lassen und auch schlussendlich kurzzeitig berührt. 
Die erotischen Elemente kommen hierbei nicht zu kurz; die Liebesgeschichte zwischen Marlene und dem Kellner schön beschrieben; doch es hat mir während dem Fehlen das gewisse Etwas gefehlt.

Doch die ewigen Ausführungen der verschiedenen Weine, der Schreibstil und das Gesamtpaket haben mich zum Schluss enttäuscht und ohne richtige Eindrücke zurückgelassen. Deswegen kann ich es auch nicht richtig beurteilen, deshalb bekommt ihr hier nur eine [Kurzrezension]! 

Fazit:

Eine kurzweilige Geschichte mit tollen Landschaftsbeschreibungen und einer netten Liebesgeschichte - allerdings fehlt das gewisse Etwas; ein wenig mehr Tiefgang und Handlung hätten das vielleicht noch retten können. Ich vergebe

2  (von 5 möglichen) Buchpunkten!

                                                                                                                                                                 

Aufgeschluckt

Thorsten Dörp

163 Seiten

neobooks Self-Publishing

2,49€ als E-Book

Einer Theorie zufolge, benötigt es einen Schmetterling, um eine verheerende Flutwelle auszulösen. Jonas reicht ein stinknormaler Schluckauf, um sein Leben grundlegend aus der Bahn zu katapultieren!
Als dann noch sein alter Schulfreund Dörk Dehmel mit seinem knolligen Hund Ouzo auftaucht, um sich bei ihm in der kleinen 2-Zimmer Mietswohnung einzunisten, wird es ihm klar wie Scotch-Klebeband: Hätte er seinen Job nicht verloren, wäre das alles gar nicht passiert! Er wäre ja nicht zu Hause gewesen …

Meine Meinung:

Der Autor hatte mich auf Facebook angeschrieben und gefragt ob ich Interesse an seinem Buch habe. Gefragt, getan - ich hatte mir die Leseprobe der Geschichte geholt und musste dort schon herzlich lachen. Also habe ich das komplette Buch von Thorsten Dörp bekommen und konnte es nun zu Ende lesen.

Worum geht es? Jonas hat es nicht leicht im Leben: Erst hat er Schluckauf welcher ihn zum Arzt zwingt, dann hat er auch noch die Burschen der GEZ am Hals und dann taucht auch noch Dörk Dehmel auf, ein ehemaliger Klassenkamerad, und das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Ich hatte viel Spaß mit Jonas und seinen Fettnäpfchen, doch nach einiger Zeit war mir das ein wenig zu viel Humor und zu wenig Handlung. Ein wenig zuviel des Guten, die Handlung lief dann auch nur noch nebenbei mit und irgendwann konnte ich leider nicht  mehr alle 5 Minuten lachen. 

Mein Fazit:

Guter Start, aber so ab der Hälfte der Geschichte war es doch zuviel des Guten und ich konnte mich nicht mehr richtig amüsieren. Für Fans von Tommy Jaud könnte es nichtsdestotrotz ein nettes Buch für zwischendurch sein. Ich vergebe

2 (von 5 möglichen) Buchpunkten!

Sonntag, 27. Juli 2014

[Redestoff #6] Empfehlungen, Archiv, Bücherstapel, Indies ...

Hallihallo ihr Lieben da draußen!


Es ist vollbracht - ich habe meine Prüfungen zur Buchhändlerin bestanden, arbeite jetzt bis September noch in meiner Ausbildungsfiliale und ziehe dann Ende September zu meinem Freund ... UND dann wird mein Leben endgültig wieder normal laufen und ihr öfters von mir hören. 

1.Empfehlungen

Im Moment seht ihr ja hauptsächlich Rezensionen auf meinem Blog; meine Reihen wie z.B. [Sonntags-was-auch-immer] möchte ich auch wieder aufleben lassen, doch eine Sache hatte ich schon länger im Kopf und möchte das hier nun auch einführen. Ich werde euch unter einer neuen Reihe [Top-Empfehlungen!] einige neue und auch ältere Bücher aus allen möglichen Genres vor, die mir sehr am Herzen liegen und bei denen ich euch eine unbedingte Kaufempfehlung aussprechen kann.

Ich werde dabei nur ganz kurz auf den Inhalt des besprochenen Buches eingehen und mehr auf meine Eindrücke eingehen; vor allem aber natürlich darauf WARUM ihr diese Geschichte unbedingt braucht und warum ihr sie lesen solltet - es wird auf jeden Fall kürzer als eine Rezension sein und euch einen kurzen Einblick in das Buch geben.

Ich hoffe ihr habt genauso viel Spaß bei dieser neuen Kategorie wie ich und lernt meine Herzensbücher auch lieben!


2.Archiv

Demnächst werde ich auch bei mir ein Rezensionsarchiv einführen, wo ihr meine Rezensionen nach Titeln geordnet alphabetisch vorfinden werdet. So könnt ihr euch einfacher zurechtfinden und ich habe auch einen Überblick über meine bereites rezensierten Bücher. 

Meine Kritzrezensionen werdet ihr dort auch finden mit dem Vermerk darauf, dass es eine kritische Rezension ist UND meine Top-Empfehlungen werdet ihr oben in der Leiste bei der Startseite, den wunderschönen Zitaten und dem ganzen Rest finden.

3.Bücherstapel

Ich bin seit längerem schon in einer tollen, wunderbaren, süßen Whatsappgruppe mit einigen Bloggerkollegen, die ich nicht mehr missen möchte. Dort haben wir uns letztens unseren SUB (=Stapel ungelesener Bücher) gezeigt - bei mir sind es ja eher mehrere, riesige Stapel ungelesener Bücher, aber naja ... Ich knipse also brav alle Bücher ab und poste sie - keine 5 Minuten später kommen Freudenschreie und Anfragen aus der Gruppe, ob ich diese und jene Bücher nicht verkaufen möchte.

Jaaa ich wollte und hier sind nun die Bücher, auf die die anderen Besitzansprüche angemeldet haben und welche ich in den nächsten 2 Wochen lesen möchte. Da ich am Montag UND Dienstag Urlaub habe, werde ich da schon mal anfangen und den Stapel in Angriff nehmen.


Das neben den Büchern ist mein über alles geliebtes Kuschelschaf das mich nun schon seit ich 9 Jahre alt bin begleitet - früher als Kopfkissen genutzt, nun als Bücherwächter!


Welches der Bücher habt ihr denn schon gelesen und wie hat es euch gefallen? Schreibt es mir doch in die Kommentare!

4.Indies

Durch Zufall bin ich von einigen Autoren angeschrieben, die eben unter die Sparte Indies fallen und dadurch habe ich in letzter Zeit mehr Bücher von Selbstverlegern gelesen. Eine Geschichte hat mich total begeistert, überrascht und zum Schmunzeln gebracht hat - aber auch zwei die mich ein wenig im Regen stehen haben lassen. Ihr werdet noch die Rezensionen dazu bekommen, doch ein Gedanke hat mich heute erwischt:

Was wäre wenn ich diese Bücher mit einem tollen Cover, einer guten Präsentation und dem Wissen gelesen hätte, dass der Autor einigermaßen erfolgreich ist? Hätte ich die Geschichten anders wahrgenommen?

Ganz ehrlich? Ich glaube ja. Seinem Lieblingsautoren vergibt man doch auch das eine oder andere schlechte Buch, den einen oder anderen misslungenen Handlungsstrang oder eine missglückte Wendung der Geschichte. Aber bei Selbstverlegern "sucht" man doch irgendwie nach Fehlern, man erwartet sie fast. Zumindest geht es mir so und dass muss ich dringend ändern.

Wie geht es euch damit? Habt ihr auch dieses Gefühl wenn ihr selbstpublizierte Werke liest? 

So das war es erstmal von mir; ich werde Montags fleißig an meinem Blog basteln und euch viele neue Rezensionen, Ideen und Änderungen präsentieren. 

Sonntag, 13. Juli 2014

[Rezension] Die stille Frau

Die stille Frau

A.S.A. Harrison

384 Seiten

Bloomsbury Berlin Verlag

11,99€ als Ebook


Er lebt ein Doppelleben. Sie plant minutiös ihre Rache. Denn sie hat nichts mehr zu verlieren. Raffiniert, elegant und atemberaubend spannend erzählt dieser Roman davon, wie eine alltägliche Liebe auf gefährliche Abwege geraten kann. In Jodis und Todds Ehe kriselt es. Viel steht auf dem Spiel, auch das angenehme Leben, das sich die beiden aufgebaut haben in ihrem luxuriösen Apartment mit Seeblick in Chicago. Doch ihre Beziehung rast geradewegs auf einen mörderischen Abgrund zu: Er, der systematische Betrüger und sie, die stillschweigende Verletzte. Die schwindelerregend fesselnde Geschichte einer verhängnisvollen Partnerschaft, die in den USA zu einem großen Überraschungserfolg wurde.

Meine Meinung:

Dieser Roman wäre wohl auf meinem E-Book-Sub verstaubt, hätte nicht auf Twitter ( meine neue Passion ) die liebe Alex von Readpack darüber geschrieben und mich damit neugierig gemacht. ABER eine Rezension dazu zu schreiben fällt mir eindeutig schwerer als ich dachte, denn ich bin ziemlich zwiegespalten was die Handlung angeht.

Aber erst mal: Worum geht es? Es geht um Jodi und Todd, welche schon seit zwanzig Jahren verheiratet sind; aber langsam und sicher bröckelt ihr Vertrauen und ihre Liebe zueinander. Sie haben sich an ihr Leben zusammen gewöhnt, haben ihre Routinen und Gewohnheiten. Todd arbeitet in der Baubranche, ist in meinen Augen der typische Frauen-Nach-Gucker und hat auch eine kleine, aber feine Affäre.


Sie ist sich absolut nicht der Tatsache bewusst, dass sich ihr Leben gerade auf dem Höhepunkt befindet und ihre jugendliche Unverwüstlichkeit, dem endgültigen Verfall entgegen steuert und dass ihre Vorstellung davon, wer sie ist und wie sie sich zu verhalten hat, sehr viel instabiler sind als sie es bisher vermutet hat. Denn es wird nur noch wenige Monate dauern, bis sie zur Mörderin wird.

Jodi sieht aber darüber hinweg, weiß sie schließlich schon länger dass Todd nicht der perfekte Ehemann ist, aber sie möchte den sicheren Hafen der Ehe nicht verlassen, da er ihr Sicherheit und Vertrauen gibt. Nach einem unerwarteten Ereignis müssen beide sich eingestehen dass es so nicht weitergehen kann; doch Jodi kann es nicht akzeptieren und so nimmt die Geschichte ihren dramatischen Lauf.

Das Buch ist zurecht als "Roman" betitelt, denn Spannung wie ein Thriller kommt hier leider nicht auf. Als Leser erfährt man sehr viel über die Vergangenheit von Todd und Jodi; die wechselnden Perspektiven zwischen den beiden je Kapitel sind zu Anfangs ungewohnt, aber ein wichtiger Bestandteil der Geschichte. Ich konnte Jodi sehr gut verstehen, aber die Lösung ihres Problemes wird später sehr unglaubwürdig aufgelöst meiner Meinung nach. 

Und dennoch, nichts von alledem bedeutet irgendwas. Es bedeutet nichts, dass er immer wieder alles ausplaudert, denn er und sie wissen genau, dass er ein Betrüger ist, und er weiß, dass sie es weiß. Aber wichtig ist, den Schein zu wahren, der alles überragende Schein muss gewahrt bleiben.

Die Vergangenheitsrückblicke haben mich eher gestört als dass ich sie mit Interesse gelesen hätte und gewisse Passagen langweilten mich leider einfach nur. Todd ist so ein Charakter den ich von Anfang an nicht gemocht habe ( was auch im Sinne der Schriftstellerin war denke ich ); daher war ich Team Jodi, aber auch zu Ende des Buches hin konnte ich sie nicht mehr verstehen und leiden.

Mein Fazit:

Ich hatte mir einiges mehr von "Die stille Frau" erhofft, Spannung sucht man hier vergebens; Liebhaber ruhiger, aber raffinierter Romane werden hier eher bedient als der klassische Thriller-Leser. Handlung einigermaßen gut, Auflösung "Häh?! Och nee!" - leider so gar nicht mein Fall. Ich vergebe

2  ( von 5 möglichen ) Buchpunkten!

Samstag, 12. Juli 2014

[Rezension] Letztendlich sind wir dem Universum egal

Letztendlich sind wir dem Universum egal

David Levithan

398 Seiten

FJB-Verlag

16,99€

Die Geschichte einer ungewöhnlichen ersten großen Liebe – und ein phantastischer Roman, wie er realistischer nicht sein könnte
Jeden Morgen wacht A in einem anderen Körper auf, in einem anderen Leben. Nie weiß er vorher, wer er heute ist. A hat sich an dieses Leben gewöhnt und er hat Regeln aufgestellt: Lass dich niemals zu sehr darauf ein. Falle nicht auf. Hinterlasse keine Spuren.

Doch dann verliebt A sich unsterblich in Rhiannon. Mit ihr will er sein Leben verbringen, für sie ist er bereit, alles zu riskieren – aber kann sie jemanden lieben, dessen Schicksal es ist, jeden Tag ein anderer zu sein?
Wie wäre das, nur man selbst zu sein, ohne einem bestimmten Geschlecht oder einer bestimmten Familie anzugehören, ohne sich an irgendetwas orientieren zu können? Und wäre es möglich, sich in einen Menschen zu verlieben, der jeden Tag ein anderer ist? Könnte man tatsächlich jemanden lieben, der körperlich so gestaltlos, in seinem Innersten aber zugleich so beständig ist?

Meine Meinung:

Am Anfang bin ich mit einer festen Vorstellung in das Buch hineingegangen, ich konnte mir gut vorstellen was passiert und worauf die Geschichte hinaus will. Diese Sicherheit wurde mir ziemlich schnell auch wieder genommen und hat mich ein wenig ratlos zurückgelassen. 

Worum geht es? A wacht jeden Tag in einem anderen Körper auf, muss sich diesen einen Tag in dem Leben zurechtfinden, am besten natürlich keinen Unsinn veranstalten und sich auf KEINEN Fall verlieben. Ob Junge oder Mädchen, Drogenabhängiger oder Alkoholsüchtiger, Sportass oder Übergewichtiger, A wird in jeden beliebigen Körper seines Alters hineingesogen und kann rein gar nichts dagegen tun. Bis er Rhiannon kennen lernt und sie einfach nicht mehr vergessen kann.

Anfänglich war es für mich als Leser ziemlich interessant mit A in jeden Körper neu hineinzuschlüpfen, die Tücken des Alltags zu bewältigen und seine Sicht der Dinge zu erfahren. Doch ab einem gewissen Punkt ( so ab Seite 80 ) habe ich auf den Knall, eine Wendung gewartet, denn ab da war die Geschichte ein wenig zäh. Aber liest weiter, denn was dann passiert ist unbeschreiblich! 

Die Geschichte dreht sich um 180 Grad und der Leser wird in einen Strudel aus Ereignissen gezogen dem er nicht mehr entrinnen kann. David Levithan schafft mit "Letztendlich sind wir dem Universum egal" eine sehr nachdenkliche Stimmung, aber gleichzeitig auch wird die Frage aufgeworfen wie es mit A weitergeht und ob er es jemals schafft in einem Körper zu bleiben. Ich dachte mir oft während des Buches was ich wohl gemacht hätte, wie ich gehandelt hätte und ob ich solch ein Leben bewältigen könnte. Man leidet mit A und Rihannon mit, fiebert dem Ende entgegen und denkt auch ein wenig über sich selbst nach. 

Lasst euch einfach in diese Geschichte rund um A hineinfallen, denkt nicht ihr wüsstet was euch erwartet und erwartet gleichzeitig das Unerwartete!

Mein Fazit:

Eine anfänglich etwas unscheinbare Geschichte mausert sich zu einem temporeichen Ereignisstrudel. Die Charaktere sind fabelhaft gezeichnet und bringen den Leser ständig zum Nachdenken; was wäre wenn. Lest das Buch, gebt ihm seine Chance und ihr werdet nicht enttäuscht werden!
Ich vergebe

4 1/2 von ( 5 möglichen ) Buchpunkten


Zitat Seite 219: Das macht die Liebe mit einem: Sie weckt den Wunsch, die Welt umzuschreiben. Die Figuren auszuwählen, die Kulisse zu bauen, die Handlung zu lenken. Die Person, die du liebst, sitzt dir gegenüber und du willst alles tun, was in deiner Macht steht, m es möglich zu machen, auf ewig möglich. Und wenn es nur ihr zwei seid, allein in einem Raum, kannst du tun, als wäre es so, als würde es immer so sein.

Donnerstag, 10. Juli 2014

[Interview] M.P.Anderfeldt "Nur zehn Tage"

Hallo ihr Bücherwürmer da draußen!

Ich darf heute M. P. Anderfeldt auf meinem Blog begrüßen; darüber freue ich mich wirklich besonders, denn wie ihr wisst bin ich durch Zufall auf seinen Roman "Nur zehn Tage" gestoßen worden und habe es verschlungen! Und nun zu den Fragen:

Danke für die Einladung, Antonie. 

1. Wie kam dir die Idee zu deinem Buch "Nur zehn Tage?"

Ich wollte eine Situation für eine Geschichte schaffen, die extrem, aber trotzdem glaubhaft ist. Erst habe ich an eine Klassenfahrt gedacht, aber in Deutschland kann man eben kaum tagelang verloren gehen … irgendwie kam ich dann am Ende auf das Setting von "Nur zehn Tage".  Erst während des Schreibens sind mir dann Parallelen zu Klassikern wie "Robinson Crusoe" und "Der Herr der Fliegen" aufgefallen.
Ich habe mir dann noch Sorgen gemacht, ob ein Flugzeug einfach so verschwinden kann und dazu rauf und runter recherchiert. Kaum war ich fertig, ging der Fall mit der verschwundenen Boeing 777 durch die Nachrichten … 

2. An manchen Stellen hat mich die Handlung schon ein wenig .. erschreckt z.B. als die Mädchen langsam anfangen "durchzudrehen" - was für eine Stimmung wolltest du damit übermitteln?

Ich habe mir überlegt, wie sich Menschen verhalten, wenn sie davon ausgehen, dass sie vielleicht gar nicht gerettet werden, also sehr lange auf der Insel bleiben. Ich glaube, das ist nicht so weit von der Wirklichkeit entfernt.

3. Wie entwickelst du deine Charaktere? Und wie behältst du den Überblick über sie - Flipchart oder Notizen? ;-)

Ich wollte die Figuren so konstruieren, wie sie auch wirklich an einer deutschen Schule vorkommen könnten. Auf den ersten Blick sieht alles nach Friede, Freude, Eierkuchen aus, aber unter der Oberfläche gibt es jede Menge Konflikte.

Bei der Geschichte habe ich zum ersten Mal ein Mindmapping-Programm benutzt (VUE heißt das übrigens). Das gibt einen guten Überblick über die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander. Ursprünglich gab es noch ganz andere Charaktere, bis ich gemerkt habe, dass die nutzlos sind, deswegen habe ich sie gestrichen. Es waren auch mal Jungs auf der Insel, aber die haben nur gestört ;-)

4. Was war zuerst da - die Idee bzw. das Grundsetting der Geschichte oder die Charaktere?

Midori war schon sehr früh da, ein paar Sätze (z.B. "Warum bist du eigentlich immer so kalt und ironisch?") habe ich auch direkt aus meiner Schulzeit übernommen. Ich wollte die Protagonistin so anlegen, dass man sie erst nicht leiden kann, dann aber langsam versteht, warum sie so geworden ist. Auch die anderen Charaktere habe ich versucht, so zu beschreiben, dass keiner "einfach nur böse" ist, sondern durch seine Motivation verständlich bleibt.
Die Geschichte kam nach den Charakteren. Eigentlich habe ich die Personen auf der Insel nur "aufeinander losgelassen" und geschaut, was passiert. Manches hat mich selbst überrascht. Wenn man einen Roman schreibt, ist man oft nicht mehr Herr der Situation, die Figuren entwickeln tatsächlich so eine Art Eigenleben.

5. Dein Roman endet ja doch relativ schnell und abrupt, zumindest ging es mir beim Lesen so. Ist denn eine Fortsetzung geplant oder steht das noch in den Sternen?

Das habe ich jetzt schon öfter gehört … das Ende kommt so abrupt, weil ich das Gefühl hatte, dass die Geschichte erzählt ist. Es schien mir unnötig, noch die Begrüßung durch die Angehörigen zu beschreiben. Andererseits gibt mir das wirklich die Chance, weiter zu erzählen. Und das habe ich auch fest vor :-) 

6. Du hast ja noch weitere Bücher geschrieben; was für Themen werden denn dort aufgegriffen? 

Ziemlich unterschiedliche eigentlich. Ich habe eine Art Mystery-Geschichte geschrieben, die in Japan spielt und einen historischen Roman, der sich mit der Schlacht um Okinawa (Japan) im zweiten Weltkrieg beschäftigt. Ziemlich viel Japan, stelle ich fest.

7. Wie bist du zum Schreiben gekommen bzw. wolltest du schon immer Schriftsteller werden?

Nach zwei öden Semestern Jura habe ich etwas studiert, von dem ich dachte, dass es mir Spaß macht: Amerikanistik, Psychologie und Spanisch. Das ging so lange gut, bis ich mit der Uni fertig war, denn danach wusste ich nicht wusste, was ich werden soll. Also bin ich Werbetexter geworden. Immerhin habe ich dadurch eine gewisse Routine beim Schreiben und Geschichten erzählen (ein Funk- oder TV-Spot ist ja auch eine kleine Geschichte).
Seitdem ich "frei" arbeite, habe ich etwas Zeit, meine eigenen Sachen zu schreiben. Das macht mir großen Spaß. 

8. Wie seht denn so ein typischer Tag für dich aus wenn du dich nur dem Schreiben widmest?

Wenn ich also nicht in irgendeiner Werbeagentur sitze, oder sonstwie gebucht bin, sitze ich an meinem Laptop und schreibe. Zumindest rede ich mir das ein – ich vertue nämlich viel zu viel Zeit in Facebook und wenn ich mal etwas recherchiere, versumpfe ich stundenlang in Wikipedia. Alle paar Minuten hole ich mir außerdem einen Kaffee oder einen grünen Tee. Ab und zu reiße ich mich dann am Riemen und schreibe ein paar Zeilen.
Es wäre vielleicht sinnvoll, wenn ein Sklavenaufseher mit Peitsche hinter mir stünde und aufpasst, dass ich auch arbeite.

9. Zeig uns doch deinen Schreibplatz oder beschreib ihn für uns :)

Idealerweise schreibe ich im Garten. Darum schicke ich das mal als Bild mit. Ansonsten sitze ich in einem winzigen Arbeitszimmer, eingeklemmt zwischen Billy-Regalen auf beiden Seiten. Manchmal gehe ich auch in die Bücherei zum Schreiben, da gibt es noch weniger Ablenkungen.

10. Geistern momentan noch weitere Ideen für Romane in deinem Kopf und dürfen wir uns bald auf neuen Lesestoff freuen?

Ich hoffe doch sehr, dass da noch mehr kommt. Ideen habe ich immer jede Menge. Ich schreibe gerade an einer Fantasy-Geschichte, die (hoffentlich, ich bemühe mich) auch für jüngere Leser geeignet ist. Eine Novelle ist fertig und harrt der Veröffentlichung. Und dann muss ich mich natürlich auch an die Fortsetzung von "Nur zehn Tage" machen …

Nochmal ein ganz dickes, großes  an M. P. Anderfeldt und hoffentlich konnte ich euch so seinen Roman schmackhaft machen UND gleichzeitig ihn als Autor näher bringen!

Sonntag, 6. Juli 2014

[Rezension] Japantown

Japantown

Barry Lancet

590 Seiten

Heyne Verlag

9,99€

Mein Name ist Jim Brodie. Ich bin in Tokio aufgewachsen, lebe in San Francisco und verbringe meine Zeit vor allem damit, antike Vasen zu reparieren. Ab und zu helfe ich der Polizei. Heute Nacht haben sie mich nach Japantown gerufen. Eine japanische Familie wurde auf brutale Weise hingerichtet. Doch das ist nicht alles. Am Ort des Verbrechens fand ich ein japanisches Schriftzeichen – dasselbe Zeichen, das vor drei Jahren bei meiner ermordeten Frau entdeckt wurde. Dies wird der Fall meines Lebens, der Fall, den ich lösen muss, koste es, was es wolle ...

Meine Meinung:

Ich habe diesen Thriller von http://www.buecher.de/ zugeschickt bekommen und er lag einige Zeit bei mir Zuhause herum - bis ich vor 2 Tagen ihm endlich meine Aufmerksamkeit geschenkt habe. Ohne große Erwartungen bin ich in die Geschichte eingetaucht; gestehen muss ich aber dennoch, dass ich mit japanischen Namen gar nicht klar komme; aber das hat sich während dem Lesen dann doch eingerenkt.

Um was geht es? Jim Brodie wird zu einem Einsatz der Polizei beordert, bei dem es um einen Mord an einer japanischen Familie geht; kaum am Tatort angekommen findet Brodie ein Schriftzeichen welches er zum ersten Mal Jahre zuvor gesehen hatte, bei dem Mord an seiner Frau. Er ist Kunsthändler und Chef einer Sicherheitsfirma und stürzt sich in den Fall - bis er merkt dass es Leute auf ihn und seine Tochter abgesehen haben, denen er nicht wirklich gewachsen ist ..

Fangen wir mit den guten Dingen an: Der Schreibstil von Barry Lancet hatte mich von der ersten Seite an gepackt; er schildert Brodie, sein Leben und die japanische Kultur auf eine Art und Weise die mich fasziniert hat und immer weiter im Buch vorankommen lassen wollte. Lancet schafft einen gewaltigen Spannungsbogen der nie abreißt und mich als Leser nie gelangweilt hat; kaum ist unser Protagonist in Sicherheit kommt es zur nächsten brenzligen Situation. 

Wie bereits gesagt spielt der Roman den Großteil der Geschichte in Japan. Ich habe viel über die Kultur durch diese Geschichte lernen dürfen, für Japan-Interessierte ein wahres Muss. Die Charaktere sind sehr stark, man fiebert mit ihnen mit und leidet mit ihnen; auf 590 Seiten sollte das auch so sein!

Der Nachteil: Für mich war ungefähr ab Seite 390 irgendwann ein Punkt erreicht an dem ich Brodie gerne erwürgt hätte. Nicht nur dass er sich teilweise richtig dämlich angestellt hat und Gefahrensituationen nicht mehr einschätzen konnte - neeeiiinnnn, auch alle anderen Polizisten hatten ihr Gehirn sonst wo liegen lassen. Und das hat mich richtig geärgert! Ein wenig übertrieben meiner Meinung nach, aber vielleicht auch Geschmackssache.

Fazit:

Ein actionreicher, spannender Japanthriller den man nicht so schnell aus der Hand legen kann - Japanfans werden hier besonders Freude daran haben; ich bin gespannt auf den zweiten Teil. Kleine Schwächen hatte der Roman trotzdem und deswegen vergebe ich

3 1/2 von ( 5 möglichen ) Buchpunkten!